Torf bildet sich aus nicht oder nur unvollständig zersetzten pflanzlichen Substanzen und wird überwiegend als natürlicher Brennstoff oder als Kultursubstrat verwendet. Einige Zierpflanzen, wie etwa die Azalee, benötigen einen regulierten Säurehaushalt im Boden. Mit Torf als Kultursubstrat wird in einem solchen Fall das beste Ergebnis erzielt.
Mit dem „Klimaschutzplan 2050“ der Großen Koalition beginnt der Ausstieg aus der Nutzung von Torf für den Gartenbau. Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) kritisiert die Unverhältnismäßigkeit dieses Vorgehens scharf.
Am 1. August 2020 hat Agrarministerin Klöckner (CDU) aus Klimaschutzgründen einen Verzicht auf torfhaltige Blumenerde gefordert; sie möchte Torf aus Bau- und Supermärkten verbannen. Bis zum Jahre 2026 greift der Klimaschutzplan, und die Nutzung von Torf wird dann bundesweit komplett verboten sein.
Vor diesem Hintergrund frage ich:
- Wie haben sich die Moore in NRW in den letzten 20 Jahren entwickelt? Bitte Torfvorräte, Flächengröße und Ortslage angeben.
- Wieviel Torf wird jedes Jahr in NRW schätzungsweise verbraucht? Bitte Verbrauch nach Sektoren (z.B. Gartenbau, Landwirtschaft, etc.) angeben.
- Wie sehen die aktuellen Pläne zum Torfverbot genau und konkret aus?
- Welche Vorteile hat die Nutzung von torfhaltiger Blumenerde im Gartenbau?
- Welche Alternativen (Vorhandensein, Nutzbarkeit, Wirkung, Preis, Klimaschonung) gibt es zum Torf?
Dr. Christian Blex
Kleine Anfrage 4282 (Drucksache 17/10808)
Antwort der Landesregierung (Drucksache 17/11120)