Am Stauwehr am Baldeneysee wurde jüngst ein Fahrkorb für einen Fischlift enthüllt, dessen Kosten mit bis zu vier Millionen Euro kalkuliert werden. Den Löwenanteil daran trägt das Land Nordrhein-Westfalen. Außerdem ist an dem Stauwehr in Kettwig ebenfalls ein Fischlift geplant.
Im Rahmen des symbolischen ersten Spatenstiches sagte Staatssekretär Heinrich Bottermann, dass das Land kein Projekt nach dem Motto: „nice to have – schön, dass wir es haben“ wolle. Der Fischaufzug sei deshalb sinnvoll, weil er es heimischen Arten ermögliche, die Ruhr zu durchschwimmen. Fische wiederum seien ein wichtiger Indikator für die Wasserqualität.
Nach Einschätzung eines Fischsachverständigen beim Ruhrverband werde man dennoch nicht umhin kommen Jungfische einzusetzen. Auch wurde der Fischlift bisher nur im Versuchslabor getestet.
Grundlage für die Maßnahme ist die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union, laut der Flüsse bis zum Jahr 2027 in einem ökologischen Zustand und für Fische durchschwimmbar sein müssen.
Ich frage daher die Landesregierung:
- Wie hoch kalkuliert die Landesregierung die jährlichen Kosten nach Inbetriebnahme des Fischlifts am Baldeneysee?
- Wie viele Fischlifte oder ähnliche Einrichtungen müssten an der Ruhr noch gebaut werden, um den kompletten Flusslauf für Fische passierbar zu machen?
- Wie plant die Landesregierung zu reagieren, wenn sich der Fischlift in der Praxis nicht bewährt?
- Wie groß ist der Anteil an der Gesamtlänge von nordrhein-westfälischen Gewässern, die bereits für Fische passierbar sind? (Bitte aufschlüsseln nach Gewässer, Länge Gewässer, Länge des für Fische passierbaren Teils)
- Wie hoch sind die Kosten, um alle nordrhein-westfälischen Gewässer für Fische von der Quelle bis zur Mündung passierbar zu machen?
Kleine Anfrage 1101 (Drucksache 17/2737)
Antwort der Landesregierung (Drucksache 17/2938)