Dortmund: Schülerin von Mädchen-Gang brutal verprügelt. Opfer muss zunächst Bericht schreiben – Warum werden Opfer allein gelassen?

15. Juli 2024

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Dortmund: Schülerin von Mädchen-Gang brutal verprügelt. Opfer muss zunächst Bericht schreiben – Warum werden Opfer allein gelassen?

15. Juli 2024

„Statt die Polizei zu rufen und meine Tochter, die blutig geschlagen wurde, in ein Krankenhaus zu bringen, wurde sie mit blutendem Gesicht eine halbe Stunde lang allein in einem Zimmer gelassen, wo sie einen Rapport von dem Angriff auf sich aufschreiben sollte. Und dies, obwohl sie völlig verstört in diesem Augenblick war und Täterinnen vor dem Raum gelauert und Krawall gemacht hatten.“

Dies sind die Ausführungen einer Mutter, deren 15-jährige Tochter am 16. Januar 2024 in einer Mädchentoilette der Robert-Koch-Realschule in Dortmund von fünf etwa gleichaltrigen Mädchen verprügelt wurde. Die mutmaßlichen Täterinnen zerrten dem Opfer an den Haaren, griffen mit den Händen in ihr Gesicht. Die 15-Jährige wurde immer wieder mit Fäusten gegen den Kopf und in die Seite geschlagen. Außerdem traten sie gegen den nach vorn gebeugten Oberkörper ihres Opfers. Daraufhin packten sie das Mädchen an den Kleidern und versuchten, es in Richtung Boden zu drücken, bis ihr Martyrium schließlich durch eine Lehrerin beendet wurde. Diese brutale Tat wurde von den Täterinnen gefilmt und anschließend ins Internet mit der Anmerkung „Diesmal habe ich es besser gemacht.“ gestellt. Vier Tage zuvor hatte es bereits eine kleinere Attacke an einer Treppe im Schulgebäude gegeben.

Was unmittelbar nach dem Angriff auf die 15-Jährige folgte, erwecke den Eindruck, die Schule habe bei der Sorgfaltspflicht völlig versagt. Die Mutter führt dazu aus, dass man ihrer Tochter sagte, dass sie sich „das Gesicht waschen, sich hinlegen, ein bisschen Salbe auf die Haut schmieren [solle], dann ginge das schon wieder.“ Dies nahm die Mutter zum Anlass, noch am selben Tag Strafanzeige gegen die Mädchen-Gang bei der Polizei zu erstatten. Nach einem zweiten Gespräch mit der Schulleitung, das Anfang Februar stattgefunden hatte, habe die Mutter Hoffnung, dass sich die Situation ändern könne:

„Der Schulleiter versprach mir, dass man sich darum kümmern würde, dass das Mobbing und die Gewalt gegen Laura aufhören würden.“

Nachdem das 15-jährige Opfer erfahren hatte, dass es erneut verprügelt werden sollte, habe es eine Gefährderansprache der Polizei mit den Betroffenen gegeben. Außerdem wurden einige Schülerinnen zeitweise suspendiert. Dennoch habe sich nach Angaben der Mutter am aggressiven Verhalten der Mädchen-Gang gegenüber ihrer Tochter nichts geändert. Am 19. März sei die 15-jährige Schülerinnen während einer Pause in eine Ecke gedrängt und so heftig geschlagen worden, dass sie ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Stauchung des Bauchraums davongetragen habe.

Wir fragen daher die Landesregierung:

  1. Wie ist der aktuelle Sachstand der polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zu den oben beschriebenen Vorfällen in Dortmund? (Bitte Tathergang, Straftatbestände nennen und angeben, seit wann die Tatverdächtigen im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft sind.)
  2. Über welche Staatsbürgerschaften verfügen die Tatverdächtigen? (Bitte Vornamen und Mehrfachstaatsangehörigkeit bei einem deutschen Tatverdächtigen nennen.)
  3. Welche polizeilichen Erkenntnisse sind über die Tatverdächtigen bekannt?
  4. Wurden respektive werden die Tatverdächtigen als Intensivtäter geführt?
  5. Bewertet die Landesregierung das Handeln von Schulleiter und Polizei als ausreichend?

Markus Wagner
Dr. Christian Blex


Kleine Anfrage 4141 (Drucksache 18/9996)

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